Mein zweites abstraktes Bild im neunen Atelier

Pete Schröder im Jahr 2016 vor einem seiner Bilder in der Zellulosefabrik Phrix

Ich begrüße alle Kunstfreunde recht herzlich auf meiner Homepage. Vielleicht haben Sie sich, meine Damen und Herren, schon einmal bei diversen Museumsbesuchen, Vernissagen oder Kunstpräsentationen die Frage gestellt, was für eine Person hinter den Kunstwerken steckt. Kunst liefert Einblicke in das Innenleben eines Künstlers, sie ist aber immer limitiert. Die Beweggründe, der emotionale Antrieb und die interne Gefühlswelt bleiben den Betrachtern meist verborgen. Ich möchte dies jetzt mit diesem Text ändern und meine Fans virtuell an die Hand nehmen. Mit Freude gebe ich persönliche Einblicke in die Entstehung meines zweiten abstrakten Bildes im neunen Atelier preis.

In den trüben Herbst- und Wintermonaten 2015 war mein Gemütszustand melancholisch und verletzlich. Die Dunkelheit, der kalte Regen und der dicke Nebel wirkten sich negativ auf meine Psyche aus. Mein neues Atelier gab mir in dieser trostlosen Zeit Kraft und die erforderliche künstlerische Disziplin. Das erste abstrakte Bild in meinem neuen Atelier war mir so großartig geglückt, dass ich selbstverständlich an diesen Erfolg anknüpfen wollte. Aber Kunst lässt sich nicht auf Knopfdruck erzwingen! Nun erwachte wieder der ,alte neue Konflikt’ in mir. Ungeduld und Schaffensdrang paarten sich mit meiner inneren Leere. Auf der Suche nach der richtigen Inspiration, platzierte ich helle, freundliche und lebensbejahende Farben auf meiner Palette: Alpenweiß, Gelb, Orange, Hellblau, Purpur und Marine.

Die Strahlkraft der Farben wirkte sich sofort positiv auf mein Empfinden aus. Ich tastete mich langsam an die Leinwand heran und lies mich von meinen Ideen treiben. Während dieses Kunstprozesses erhielt ich einen Anruf von zwei kunstinteressierten Damen, die mich später in meinem Atelier besuchen wollten.

Ich hatte nur zirka zwei Stunden Zeit bis zu ihrem Besuch. Da ich schon immer großen Wert auf Gastfreundschaft legte, unterbrach ich meine Arbeit und kaufte in der nahen Umgebung kalte Getränk und kleine Knabbereien. Zurück in meinem Atelier war dann mein kreativer Lauf wie abgeschnitten. Ich überzog kurz darauf – aus lauter Frust – das komplette Bild mit weißer Farbe und einem Rakel. Jetzt leuchteten nur partiell kleine Farbflecken hervor. Zum Glück (die Erlösung meines Dilemmas) läutete kurz darauf die Türglocke und ich bat die beiden Damen in mein Atelier. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und unterhielten uns über Kunst, Gott und die Welt. Es war eine entspannte und synergetische Atmosphäre. Beim Abschied spornten mich die beiden Damen an, das begonnene Bild nicht aufzugeben. Nach ihrem Weggang spürte ich, wie meine Energie zurück kam und meine Kraftreserven neu aufgeladen waren.

Die Fertigstellung des Bildes erfolgte dann am Neujahrstag 2016. Ich bin von diesem Bild fasziniert und es hat eine spezielle Bedeutung für mich.